Seit Beginn des Skandals über PRISM, die NSA und ihre Freunde aus Groß-Brittanien und anderswo, sahen wir bereits einige Dienste im Internet aufgeben. In den letzten beiden Wochen machten zwei Dienste dicht ,die verschlüsselte Mails anboten. Lavabit war der Erste, sie gaben auf nachdem sie 10 Jahre lang die Informationen ihrer Kunden schützten. Lavabit kam in den Fokus der Regierung weil Edward Snowden den Dienst für seine Emails benutzte. Offensichtlich wurde Ladar Levison, der den Service gegründet hatte, gezwungen seinen Dienst „freiwillig“ einzustellen. Der Zweite ist Silent Circle, ein Unternehmen, mitbegründet von den Crypto-Gurus Phil Zimmerman und Jon Callas. Sie haben ebenfalls ihren PGP-verschlüsselten E-Mailservice geschlossen während sie an einem Mail-Client arbeiten der auf P2P basiert und der keine Daten zur Rückverfolgung zurück lässt. Der Geschäftsführer Michel Janke lässt uns in einem sehr interessanten Video-Interview wissen was er vorgehen sieht.
Als wäre das nicht genug lernten wir gestern traurigerweise daß Groklaw letztendlich aufgibt. PJ lässt uns in ihrem letzten Beitrag wissen daß sie fertig ist mit dem Internet. Sie zitiert Ladar Levison der gesagt hat: “ Ich benutze Email nicht mehr, auch nicht privat. Er sagt: „Wenn ihr wüsstet was ich weiß würdet ihr das auch tun.“ PJ, im Licht der Drohung die über jedermans Kopf hängt, sieht keine Chance dem Zwang zu entgehen alles aushändigen zu müssen wonach die Regierung fragt. Unter diesen Umständen sieht sie keine Chance weiterhin die Privatspäre der Leute zu garantieren, auf die es ihr ankommt um weiterhin die Plattform in Gang zu halten. So ist auch Groklaw Geschichte und die Botschaft, die diese Vorfälle aussenden ist klar, geschrieben in leuchtend roten Buchstaben an der Wand: Wir können nicht gewinnen.
Nun, keiner dieser Leute ist ein Feigling, sie investierten ihre Zeit, um anderen zu helfen, ihre Privatsphäre zu bewahren. Sie mussten realisieren daß die Regierung hart mit Leuten umgeht die dieses tun. Edward Snowden konnten sie nicht habhaft werden, also haben andere zu zahlen.
In Groß Britannien geht der Geheimdienst GCHQ sogar noch einen Schritt weiter und bedroht die freie Presse in einer ganz offenen Weise. Sie haben nicht nur Glenn Greenwalds Partner David Miranda unter einem Anti-Terror-Gesetz, das eine Rechtsberatung durch einen Anwalt verwehrt, für 9 Stunden festgehalten und alle seine mitgeführte Hardware beschlagnahmt, nein, sie haben auch Greenwalds Chef, den Herausgeber des „Guardian“, wo Greenwald weiterhin Horror nach Horror aus dem anscheinend bodenlosen Loch der inhumanen Spionage aufdeckt, wochenlang telefonisch bedroht , alles Material, das Edward Snowden übergeben hat, heraus zu geben und mit der Geschichte aufzuhören. Der wirklich unglaubliche Gipfel davon sind zwei Agenten, die Beschäftigte des „Guardian“ zwingen, im Keller des Londoner Büros der Zeitung Hardware mit Daten von PRISM zu zerstören. Klingt nach Hollywood? Traurigerweise ist es das nicht. Es ist ein dreister Angriff auf die Freiheit der Presse und ein Indikator dafür, wieviel unsere Demokratie in den Augen der Regierung wert ist. Ganz sicher ist der GCHQ nicht dumm genug zu glauben mit der Zerstörung einiger Festplatten wäre das Material nicht mehr existent. Das war also nicht das Ziel dieses Angriffs, das Ziel war laut heraus zu brüllen: Seht was wir tun können, ihr könnt uns nicht stoppen!
Mein Gefühl ist, daß jetzt, wo eine Menge der schmutzigen Geheimnisse öffentlich sind, die Geheimdienste dieser Welt so viel mehr Spaß daran haben zu tun was sie tun, weil es einfach nicht mehr darauf ankommt. Sie können im hellen Tageslicht agieren. Sie glauben wir können sie nicht stoppen. Haben sie recht?